Mlango beim Ländergespräch zur Zusammenarbeit in Bonn

Ländergespräch zur entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Malawi am 9.5.2019 im BMZ Bonn

Drei Mitglieder unseres Vereins, Heiwa Höltkemeier und Martin Blömer (erstmalig), sowie Jan Pferdmenges (zum vierten Mal) nahmen an dem 2-stündigen, in 2-jährigem Rhytmus stattfindenden Austausch in Bonn teil. Diese werden immer im Jahr vor den Regierungsverhandlungen mit Malawi durchgeführt, abwechselnd in Llilongwe und Deutschland. Die Abläufe sind aber immer gleich.

Nach der Begrüßung durch den Referatsleiter Südliches Afrika, Alois Schneider, und einer Vorstellungsrunde der Vereine und Institutionen zwischen drei und fünf Minuten je nach Zahl der Anwesenden, folgt die Darstellung der momentanen Rahmenbedinungen:

  • Der Besuch des Ministers Müller und die Folgen durch den Zyklon Idai Anfang März insbesondere mit schweren Überschwemmungen im Süden Malawis mit betroffenen 870.000 Menschen, 87.000 Obdachlosen und 60 Toten wurden gestreift,
  • ebenso die anteiligen 14 Mio. Euro kurzfristiger Wiederaufbauhilfe im Bereich Bildung, Gesundheit, Produktion und Lagerung im ländlichen Raum und unmittelbare Verteilung von Nahrungsmitteln, Saatgut u. Tieren.
  • Auch der Kommentar über die bevorstehenden erhofft fairen Wahlen vom 21.Mai d.J. bleiben an der Oberfläche und
  • der Hinweis auf den „wichtigen Beitrag zur nachhaltigen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes“ durch die anwesenden NGOs eine Floskel.
  • Eine Vertreterin des BMZ berichtet von der sog. „Bonn Challenge“ zum Schutz und zur Wiederaufforstung von Wäldern in der malawischen Ntcheu Region.
  • Die Länderreferentin  Sylvia Ismail erläutert die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit(EZ) mit Malawi, die vor allem die Bildung, Gesundheit und soziale Sicherung sowie Privatsektorförderung im ländlichen Raum fortführen (Armutsbekämpfung, Steigerung der Resilienz, Grundbildung, Gesundheit, nachhaltige privatsektorale Wirtschaftsentwicklung, Stärkung öffentlichen Finanzmanagements, Förderung von Ernährungssicherung und Landwirtschaft). Sie sieht diese Punkte in der kooperativen Umsetzung auf einem guten Weg ebenso wie auch die Fortsetzung der Hinweise auf Mißstände in der Regierungsführung im EZ-Sektor in der gemeinsamen Verpflichtung der Sustainable Development Goals (SDGs).

In kurzer Diskussion wurden Probleme bei

  • Visavergabe an malawische Künstlerinnen,
  • Einfuhrsteuern auf Sachspenden,
  • Anerkennung des Ehrenamtes,
  • Probleme der Trinkwasserqualität im Norden und Malaria bei Kindern,
  • die Unterfinanzierung Christlicher Krankenhäuser(CHAM) benannt und
  • der hohe Corruption Perception Index mit Platz 120 von 180 beklagt.

Das BMZ sieht starke Kontrollmechanismen für die bilaterale Zusammenarbeit, die weitestgehend funktionieren würden.


Die Vielfalt der Arbeit und regionalen Engagements der anwesenden Vereine, Stiftungen und Institutionen zeigt die Notwendigkeit einer sinnvollen internetbasierten Vernetzung.

Das BMZ  sieht keine rechtliche Möglichkeit, eine solche Webseite anzubieten und verweist auf Engagement Global sowie die W-P Stiftung , die Nord-Süd-Brücken und die deutsch-malawische Gesellschaft. Erstere mögen Unterstützer bei der Erstellung einer solchen Webseite sein, letztere sehen wir nach deren bisherigem vorwiegend kulturellem Engagement nicht als aktive Initiatorin!

Mlango denkt darüber nach, vor diesem Hintergrund die Erstellung einer solchen Webseite eventuell selbst in Angriff zu nehmen.


Luftbildaufnahme des BMZ Bonn: Creative Commons Lizenz