Wie ging es zwischen April und November 2024 in den Schulgärten der von Mlango e.V. betreuten vier Schulen weiter?
In den Schulgärten der von Mlango betreuten vier Primary Schools finden viele Aktivitäten statt, bei denen auch die Schüler eingebunden sind:
- den Boden lockern für die neue Saat oder (Obst-) Baumsetzlinge,
- jäten zwischen den kleinen Pflanzen,
- Kompost und Dünger u.a. von zu Hause mitbringen und aufbringen,
- einen Schutzzaun aus Bambusstroh um den Garten anlegen,
- und natürlich: gießen!
Bei der Ernte wird auch geholfen. Die Süßkartoffeln werden vor Ort gekocht und manchmal gibt es ein kleines „Erntedankfest“ für die fleißigen Schüler der 8. Klasse. Bei einer guten Ernte wird auch schon mal Gemüse verkauft, damit neues Saatgut beschafft werden kann.
Die Schulen bemühen sich, ihr Schulgelände mit Bäumen, auch Obstbäumen, zu begrünen, damit mehr Schatten um die Gebäude herum die Sommerhitze erträglicher macht. Die Baumsetzlinge werden gespendet (z. B. von Mlango, den Dorfältesten, der Forstbehörde MMCT, von Lehrern, dem Mulanje Mission Hospital Livelihood (Bananen)) oder in einer eigenen kleinen Baumschule (Nsanjama) herangezogen.
In jüngerer Zeit werden auch vermehrt kleine Wäldchen gepflanzt, die für angenehmeres Kleinklima, Feuerholz und mit ihrem Laubfall für mehr Nährstoffe im Boden sorgen sollen.
Das Thema Abfallvermeidung und -beseitigung scheint in jüngster Zeit mehr in den Fokus zu rücken, damit auf dem Schulgelände weniger Plastik und Papier herumliegt. An einer Schule wird gesammeltes Papier von einer externen Person gegen Schulmaterial, z. B. Kreide eingetauscht. Andererseits werden auf dem Schulhof gesammeltes Papier und Plastik auch vor Ort verbrannt – hier besteht natürlich Verbesserungsbedarf!
Über WhatsApp wird zwischen Mlango und den agriculture teachern kommuniziert. In unregelmäßigen Abständen werden Berichte und Fotos geschickt oder Probleme und Lösungen ausgetauscht. So ist es z.B. abzusehen, dass die Schulen wieder einen Bedarf an Gartengeräten melden.
Zwischen April und November haben die Schulen von folgenden Aktivitäten berichtet:
Mapereka Primary-School
Ende Januar wurden vor den Schulblocks zwei große Parzellen für den Gemüsegarten angelegt und bewirtschaftet. Der agriculture teacher Mr. Majiya hatte im Frühjahr einen schweren Unfall und kann noch nicht wieder unterrichten. Die im Januar gepflanzte Bambushecke (live fence) scheint im Herbst noch zu bestehen.
Im Sommer kamen keine Schulgartenberichte mehr, nur kurze Notizen, dass der Garten in gutem Zustand und eine gute Gemüse- und Bananenernte zu verzeichnen war.
Aber im November berichtet der amtierende agriculture teacher Mr. Zaone, dass es einen üppigen Garten gibt, in dem u.a. Chinakohl, Zwiebeln, Senf (mustard leaves, Mpiru), Mais und Kürbis (Blätter als Gemüse) gedeihen.
Nkondezi Junior Primary-School
Im Oktober berichtete Mr. Mbengwa, dass die Wasserpumpe kein Wasser mehr liefert, weil der Grundwasserspiegel gefallen ist. Deshalb wird im Schulgarten nach dem kürzlichen Regen nur Kürbis (pumpkin leaves) angebaut, dessen Blätter als Gemüse gegart werden.
Im Februar 2024 wurde an der Nkondezi Junior Primary-School damit begonnen, ein kleines Wäldchen mit Glyricidia und Akazia entstehen zu lassen. Bis Oktober haben ca. 190 von 200 Setzlingen überlebt und werden hoffentlich in der kommenden Regenzeit einen ordentlichen Schuss machen!
Nsanjama Primary-School
Nachdem im Gemüsegarten die Süßkartoffeln geerntet, gekocht und unter den Schülerinnen, Schülern und anwesenden Lehrern verteilt worden waren, wurden verschiedene Gemüse und Tomaten gepflanzt.
Eine geplante Bananenplantage außerhalb des Schulgeländes wurde nicht realisiert, da es an Personal mangelte. Die Raupenplage an den Jungmaispflanzen im letzten Jahr entstand, weil der dafür verwendete Kompost aus Süßkartoffel-Pflanzenresten zu lange gelagert hatte und damit als Eiablageort für Insekten dienen konnte.
Im Mai nahm der agriculture teacher Mr. Ntalamu (als Vertreter von Mlango) an einer Schulung des Sustainability & Permaculture Centre teil. Ziel der Fortbildung war es, Kenntnisse zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur ökologischen Landwirtschaft zu erlangen (z.B. Kompostierung, Mulchen, Zwischenfruchtanbau, Agroforestry, Pflanzenschutz, Schädlingsbekämpfung)
Als Folge werden nun im Schulgarten verstärkt trockene Blätter und Mist auf den Bodem aufgetragen, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen und die Bodenstruktur zu verbessern. In einigen Jahren hofft man auf Erfolg. Außerdem möchte Mr. Ntalamu als „Multiplikator“ sein neues Wissen an die anderen Schulen weitergeben. Er möchte mit Mr. Lackson kooperieren, um den Schlüssellochgarten zu optimieren (Beratung durch Mlango).
Es ist geplant, in der schuleigenen kleinen Baumschule Setzlinge heranzuziehen und diese an Schüler für die Pflanzung zu Hause abzugeben. Das erfordert Baumpflege mit regelmäßiger Bewässerung und Düngung, Mulchen. Im Oktober sind Gemüse und Okra gesät, im November wachsen Kürbispflanzen gut. In der kommenden Regenzeit sollen Süßkartoffeln angebaut werden.
Die Bambushecke (live fence) wächst an zwei Seiten sehr gut, an den zwei anderen Seiten soll sie ergänzt werden, insgesamt befriedigend. Dennoch war ein neuer Bambuszaun um den Schulgarten notwendig, der von den Schülern im Juli errichtet wurde.
Mwangothaya Junior-Primary-School
Im Mai wurden die Süßkartoffeln geerntet, in der Schulküche gegart und an die Schüler verteilt. Das Gemüse aus dem Schlüssellochgarten und Schulgarten (Kürbis, Senfblätter) wurde an Schüler (für zu Hause) verteilt sowie verkauft (18,550 MWK).
Der agriculture teacher Mr. Lackson und die Schule organisierten eine Party für die 8. Klasse, welche die meiste Arbeit im Garten verrichtet hatte. Sie dankten damit den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz. Die Speisen wurden mit Geld aus dem Gemüseverkauf bezahlt.
Es wird eine lokale Bananensorte angepflanzt, deren Erträge erst mit der Zeit steigen. Dafür ist sie weniger witterungsanfällig und resistenter gegen Krankheiten. Die noch geringe Bananenernte wurde an Schüler verteilt.
Da auf dem Schulgelände wenig Platz ist, wurden vorrangig Obstbäume gepflanzt und von Schülern als Baumpaten betreut. 14 von 20 Setzlingen überlebten (Mango, Papaya, Guave).
Im Juli wurde ein Bambuszaun um den Schulgarten errichtet, der auch die noch kleine Bambushecke umgibt. Die Schüler packten fleißig an, damit das Gemüse und die Bananenstauden in der kommenden Gartensaison gut geschützt sind. Es besteht die Aussicht, dass in 2 Jahren die Hecke so hoch gewachsen ist, dass die Schüler nicht mehr jedes Jahr aufwändig einen Bambuszaun errichten müssen, der dann wieder von Termiten und Wind zerstört wird.

Im August wurden Chinakohl und Senf (mustard) gesät und ausgepflanzt sowie Zwiebeln, Mais und Bohnen angebaut.
Mr. Lackson hat die von Natur aus rötlichen Gartenböden teilweise mit Dünger und Asche in graue, fruchtbarere Böden verändert. So konnten die Schüler im September beobachten, dass das Gemüse auf den grauen Böden besser gedeiht und die Ernte größer ausfällt als auf den roten Böden.
Nun sollen mehr graue Böden hergerichtet werden.
Im September erhielten 6 jüngere Schüler aus ärmlichen Verhältnissen für ihre harte Arbeit im Schulgarten während der Schulferien als Dank Schuluniformen (gespendet).
In der kommenden Regenzeit sollen wieder Süßkartoffeln angebaut werden.
Sibylle Kronimus, Mlango school garden coordinator