Bericht Schulgärten 2018

Von Sibylle Kronimus, Schulgarten-Koordinatorin für Mlango

Im Reisebericht der Frühjahrsreise 2018 informierte ich zuletzt über die Entwicklung unseres Schulgarten-Projektes. Nun habe ich mir im August von unseren Schulen Berichte über die Schulgarten-Aktivitäten im abgelaufenen Schuljahr 2017/2018 schicken lassen.

Nsanjama und Mapereka sind auf einem guten Weg, hier gibt es sehr engagierte Lehrer. In Nkondezi und insbesondere Mwangothaya wird weniger getan.

Schulgarten-Aktivitäten im Schuljahr 2017/2018

Aussaat im Schulgarten

Nsanjama
(agriculture teacher George Ntalamu)
Es wurde ein Schulgartenzaun errichtet und im Garten diverses Gemüse angebaut. Der Zaun wurde von Termiten angefressen, von heftigem Wind umgerissen und die Pflanzen von Tieren zerstört und gefressen.

Die Schüler bereiteten den Gartenboden für 3 Erdnuss-Felder und jäteten das Unkraut. Sie bezahlten selbst das Geld für das Saatgut (MK 9.200). Die geernteten und geschälten Erdnusskerne (50 kg) wurden gekocht und von 113 Kindern sowie anwesenden Lehrern gegessen (geschätzt ca. 400 g pro Person).

Der Obstbaumgarten (ca. 60 Mango-Bäume, einige Papaya) konnte trotz Trockenperiode bewässert werden und erhielt einen Zaun. Die 30 vom MMCT im Januar gespendeten Bäume wurden gepflanzt, gepflegt und erhielten einen festen basket-Schutz.

Es wird konzentriert gelernt.

Nach der Beschreibung von Hanno und mir wurde begonnen einen Schlüssellochgarten (keyhole garden, ca. 2m x 2m) anzulegen, um in einer Art Hochbeet auf kleinem Raum Gemüse anbauen zu können.

Im Mai 2018 organisierte ich in Nsanjama für 8 Lehrer (von unseren 4 Schulen) eine von Jordan Sontho (WESM/MMCT) durchgeführte Schulung, wie man eine Baumschule (tree nursery) anlegt. Es wurde dabei auch vermittelt, wie man Saatgut beschafft, den Boden vorbereitet, die Baumsetzlinge pflegt und vermehrt. Die Schulung ist bei George sehr gut angekommen: er ist dabei, eine nursery aufzubauen.

Man ist froh, dass mit der finanziellen Hilfe von Mlango die Wasserpumpe/ borehole repariert wurde und es jetzt wieder eine eigene Wasserquelle gibt.

Eine Stelle mit Maisanbau auf dem Schulgelände von Mapereka

Mapereka
(agriculture teacher Adrian Mbendera)
Es wurden Kürbisse, Mais, Bohnen, Raps (als Blattgemüse) angebaut. Das gekochte Gemüse wurde an Schüler verteilt. Da die Gartenfläche insgesamt klein ist, konnte kein Gemüse verkauft werden.

Blue gum – Jungpflanzen. Eukalyptus ist die bevorzugte Baumart für Feuerholz.

Die Informationen des FAO Manual (Gartenhandbuch) werden gerne genutzt, auch um z. B. anstelle von Mineraldünger für den Gartenboden Mist zu verwenden.

Es gibt ein neues Wäldchen, in dem über 300 unterschiedlich alte Bäume angepflanzt sind.

Mit dem neuen Wissen von der tree nursery-Schulung wird der Aufbau einer eigenen Baumschule in Mapereka geplant, die im September in Betrieb gehen soll. Als Folge der Trockenheit fiel der Grundwasserspiegel im neuen Brunnen (borehole), so dass die Gartenbewässerung eingestellt werden musste.

Nkondezi
(Head teacher T. Mulonda)
Es gab eine gute Ernte von Tomaten, Chinakohl, Raps und Senf (als Blattgemüse) im Schulgarten. Aber weder das Gemüse, noch der Erlös von seinem Verkauf kam den Schülern zugute – es wurden Batterien für die Taschenlampen der Wachleute (für den Schulgarten?) gekauft!

Es wird überlegt einen permanenten Zaun (Mauer oder Pflanzen?) anzulegen. Ob der Plan weiter verfolgt wurde, Hühner oder Ziegen anzuschaffen, um Mist für den Schulgarten zu bekommen, ist nicht bekannt. Trotz der borehole-Reparatur im Mai 2018 scheint es keine verlässliche Wasserquelle zu geben (vielleicht wegen der Trockenheit?). Es wird geplant, den Schulgarten auf 3.000 – 4.000 m² zu vergrößern.

Die tree nursery-Schulung scheint auch in Nkondezi gut angenommen zu werden. Mit dem neuen Wissen soll im nächsten Schuljahr eine Baumschule entstehen. Es bleibt zu hoffen, dass dann selbst gezogene Baumsetzlinge und neue Obstbäume nicht mehr vertrocknen oder von Mensch und Tier zerstört werden.

Mwangothaya
(head teacher Mrs. Chigaru)
Das angebaute Gemüse wurde von Schülern gegessen. Das neu gepflanzte Gemüse wächst gut und wird in den Ferien vom Schulspeisung-Komitee bewässert. Es fehlt Geld für Saatgut und Gießkannen. Es gibt verschiedene Bäume im Garten.


Die Schulgärten im September 2018 und Pläne im 1.Term 2018/2019

Gartenbeet mit jungen Tomatenpflanzen

Nsanjama
(agriculture teacher George Ntalamu)
Die Gartenbeete sind angelegt und verschiedene Gemüse werden angebaut: Chinakohl, Tomaten, Okra, grüne Bohnen. Ein neuer Zaun schützt den Gemüsegarten, eine Anzuchtfläche für Gemüse und Bäume (vegetable + tree nursery)

Planung:

  • Baumschule anlegen
  • Einen lebenden Zaun um den Schulgarten pflanzen
  • Den vorhandenen Obstgarten pflegen
  • Den Schutz um junge Bäume erhalten
  • Schlüssellochgarten bepflanzen
  • Es soll ein Schulausflug in die Mulanje Mountains stattfinden. Dieser ist möglich, weil Nsanjama Mitglied im wildlife club (environmental club) von WESM/MMCT ist.

Mapereka
(agriculture teacher Adrian Mbendera)
In der neuen Saison soll es viele, nicht näher genannte Aktivitäten im Schulgarten und Schulwald (woodlot) geben. Adrian hat in Nsanjama gesehen, wie George Tierknochen und Metall-Teile sammelte, um sie für einen Schlüssellochgarten zu verwenden. Nun will er diese „Hochbeete“ auch in Mapereka anlegen.

Nkondezi
(agriculture teachers Blessings Mugwa + Getrude Gonakumoto)
Im Gemüsegarten werden die Beete hergerichtet. Aussaat soll im Oktober sein. Die Fläche für eine Baumschule (tree nursery) wird angelegt: Zaun und Bodenbearbeitung. Es gibt Vorbereitungen damit die Schule Mitglied im wildlife club von WESM/MMCT werden kann.

Mwangothaya
Rückmeldungen über geplante Gartenaktivitäten fehlen leider bisher.