Frühmorgens um 5 Uhr ist das Leben in den kleinen Dörfern rund um den imposanten Mount Mulanje in Malawi längst erwacht, kaum erhebt sich die Sonne am Horizont, eilen die Kleinbauern zu ihren Äckern, oft ohne Frühstück, nur ein bisschen Maisbrei im Magen. In wenigen Stunden brennt die senkrecht stehende Sonne ungnädig auf unsere Köpfe herab. In die steinigen Böden ziehen Männer und Frauen tiefe Furchen, die den erwarteten Regen aufnehmen und die Setzlinge bewässern sollen.
Heute läuft Mai Jana nicht zusammen mit den anderen Frauen auf die Felder. Sie hat ihre besten Kleider angezogen und wartet vor ihrer Hütte auf uns. Sie hat Taschen genäht aus den Likuni Phala Säcken, die jeden Monat an die 4 Grundschulen geliefert werden. Likuni Phala ist ein Mehl aus Mais, Soyabohnen, Zucker, Salz und Vitaminen. Einige Mütter aus den Dörfern sind schon im Dunkeln aufgebrochen, um das Feuerholz zu schichten und die Energie-Sparöfen zu beschicken. Darüber brodelt in den großen Töpfen Brei, der ständig gerührt werden muss, damit er nicht zu sehr anbrennt. Über 4500 Kinder können sich vor dem Unterricht unter kleinen Unterständen sattessen. Da fällt das Lernen leichter.
Aus dem Gewebe der Säcke näht Mai Jana Schultaschen. Mit einem Heft und Sift befüllt freuen sich die Erstklässler wie bei uns über die etwas mager ausgefallenen Schultüten. Mit dem bescheidenen Lohn für das Nähen kann Jana einen Teil für die Weiterbildung ihrer Enkel bezahlen.
Das ist nur eine kleines Beispiel für das Engagement des Mlango e.V. in Malawi. Mit den Spendengeldern wird nicht nur das Likuni Phala bezahlt. An den Schulen entstehen Brunnen, es gibt Wasser zum Kochen und Händewaschen. Die Schulgärten werden bewässert, in denen die jungen Schüler mit ihren Agriculture Lehrern selbst Gemüse und Erdnüsse, Obst und Bäume fürs Feuerholz, Hecken gegen die Erosion und Süsskartoffeln pflanzen. Schon in der Schule werden sie vertraut gemacht mit einem “Überlebenstraining”: Bloß kein AIDS oder andere Infektionskrankheiten wie Malaria, bloß nicht viel zu früh schwanger werden, die Natur in ihrer nächsten Umgebung schützen.
Mithilfe Ihrer Spenden bringt Mlango Hoffnung und große Dankbarkeit in die Dörfer. Die Menschen singen und tanzen zu hunderten, wenn wir Mlangos ihre Schulen besuchen – oft schon auf dem letzten Kilometer unserer Anreise. Natürlich wird auch gleich bei der feierlichen Übergabe der Geschenke (Trikots und Bälle) ein Fußballspiel organisiert, und bei jedem Ballkontakt eines weissen Mlangos geklatscht und gefeiert, sei er auch noch so unbeholfen.
Mlango wächst und nimmt angesichts des Hungers in der Region weitere Schulen auf. Und die Dorfgemeinschaften sind glücklich. Danke für Ihre Unterstützung, Sie sind Teil des Erfolgs und des weiteren Gelinges angesichts der Herausforderung. Bitte bleiben Sie uns treu.
Ihr Mlango Team aus Malawi
